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* '''EAN-Code''': Nicht unbedingt notwendig, nur für Scannerkassen. Kann man im Notfall auch nachträglich mit Aufklebern anbringen
 
* '''EAN-Code''': Nicht unbedingt notwendig, nur für Scannerkassen. Kann man im Notfall auch nachträglich mit Aufklebern anbringen
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=='''Kunststoffwürfel'''==
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Individuell gestaltete Kunststoffwürfel sind bereits ab einer Mindestbestellmenge von '''10 Würfeln''' möglich. Neben dem k
  
  

Version vom 13. Juli 2012, 13:50 Uhr

Spätestens wenn sich die Absagen der Spieleverlage zu den eingesandten Spielvorschlägen häufen, beginnt der Spieleautor von der Veröffentlichung im eigenen Verlag zu träumen. Machbar ist das natürlich auch, aber es gibt einiges zu bedenken, was man vielleicht vorher so gar nicht auf dem Plan hat, u.a.:


  • die Kosten eines Graphikers
  • die rechtlichen Grundlagen (CE Zeichen, Spielzeugverordnung, Grüner Punkt)
  • die organisatorischen Veraussetzung (Gewerbe, Steuerfragen, EAN-Codes)
  • die Finanzierung (erst zahlen, dann verkaufen)
  • den Vertrieb (Händlerkonditionen, Messepreise)


Im folgenden ein paar interessante Hintergründe und Grundüberlegungen:

Rechtliches

  • CE-Zeichen: Das MUSS auf allen in Europa in Umlauf gebrachten Spielen vorhanden sein (verkaufen oder auch verschenken). Mit Anbringen des Zeichens bestätigt man, dass das Produkt der Sicherheitsnorm entspricht, in diesen Fall DIN EN 71 (Spielzeugsicherheit). Die besagt für Brettspiele, dass:
    • das "nicht unter 3 Jahren" Zeichen drauf sein muss, weil sonst Kinder etwas verschlucken könnten
    • dass verwendete Farben und Lacke ungiftig und frei von Schwermetallen sind, sich niemand verletzen kann (keine scharfen Kanten oder Spitzen, keine Säure) und so weiter. Im Prinzip ist das alles erfüllt, wenn Du Plastik- oder Holzteile bestellst, die für Spiele gedacht sind. Die Lieferanten bestätigen Dir das auch gerne. Das CE-Zeichen selbst, sowie das "nicht unter drei Jahren" Zeichen kann man im Internet runterladen. In Darmstadt im Patent-Info-Zentrum kannst Du Dir auch die EN 71 ausdrucken, wenn Du an der Uni eingeschrieben bist. Ansonsten kann man die auch kaufen, ist aber teuer (paar hundert Euro).
  • Einschweissen: Dazu gibt es zwei Arten von Geräten. Einerseits die "professionellen", die aus einem Arbeitstisch mit einer Rollenhalterung und einem Plastikdeckel über einem Gitter bestehen. Man legt das Produkt den vorne offenen Folienschlauch ein, zieht das ganze über das Gitter und schließt den Deckel. An der Deckelkante befinden sich Schweissdrähte, die das ganze von der Rolle trennen und vorne verschließen. Gleichzeitig bläst heisse Luft ein, die die Folie zum Schrumpfen bringt. Nach ein paar Sekunden geht der Deckel wieder auf und das Ding liegt verschweisst da. Kosten für so ein Gerät ab ca. 2500,- Euro aufwärts. Die zweite Variante ist ein manuelles Gerät, dass nur aus einem Schweissarm und der Rollenhalterung besteht. Hier muss man also einmal schweissen um das Produkt von der Rolle zu trennen, d.h. quasi in eine Tüte zu packen. Dann dreht man das Produkt um 90 Grad und schweisst vorne die offene Stelle zu. Dann nimmt man den mitgelieferten Heissluftfön und bläst das Ding ein paar Sekunden von allen Seiten an und das Ergebnis ist das gleiche. Kosten für so ein Ding: Ein paar Hundert Euro (!). Sofern Du an einem Stück nicht mehr als 200 Spiele verpackst, ist das die sinnvollere Alternative.
  • Der grüne Punkt: Wenn Du Spiele in Umlauf bringst, die eine solche Folienverpackung haben musst Du entweder den Kunden und Händlern ein Rücknahmesystem anbieten (d.h. Du musst das Porto für die Rücksendung der Folie tragen!) oder den Grünen Punkt anbringen. Dazu unterschreibst Du beim Dualen System einen Vertrag und druckst Dir die Punkte selbst auf Aufkleber, die Du dann auf die fertig verschweissten Packungen klebst. Kosten für den Vertrag: 0,-. Kosten pro Produkt: ca. 1 Cent, je nach Größe. Du machst dann immer einmal pro Jahr eine Abrechnung in der Du angibst, wieviele Verpackungen und wieviel Gewicht an Folie Du in Umlauf gebracht hast.
  • EAN-Code: Nicht unbedingt notwendig, nur für Scannerkassen. Kann man im Notfall auch nachträglich mit Aufklebern anbringen


Kunststoffwürfel

Individuell gestaltete Kunststoffwürfel sind bereits ab einer Mindestbestellmenge von 10 Würfeln möglich. Neben dem k


Eigenverlag - ein Beispiel

Ein interessanter Artikel zum Thema Eigenverlag findet sich bei Bewitched Spiele:




BeWitched-Spiele ist 1998 als Eigenverlag mit dem Spiel "Stimmvieh" gestartet und hat inzwischen zwölf Spiele veröffentlicht. Bewitched Spiele ist ein Partner unserer Grosshandelsgenossenschaft Spiel direkt. Ein früher Erfolg war "Hossa!", dessen dritte Auflage inzwischen fast ausverkauft ist. Nachfolgend schildert die Autorin und Verlegerin Andrea Meyer anhand des Spieles Hossa! das Wagnis - und die Chance! - einen Eigenverlag anzugehen.


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Der Eigenverlag - ein Erfahrungsbericht von Andrea Meyer